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Beschreibung
(SIREENA) die original Elite LP 1973 plus zwei Bonus Titel von Henry Vahl (Gesamtspielzeit 44:18) mit 16 Seiten Booklet. Henriette Müller, die im Volksmund „Zitronenjette“ genannt wurde, ist das einzige weibliche Original, das so volkstümlich geworden ist wie seine männlichen Kollegen Hummel, Mat…
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(SIREENA) die original Elite LP 1973 plus zwei Bonus Titel von Henry Vahl (Gesamtspielzeit 44:18) mit 16 Seiten Booklet. Henriette Müller, die im Volksmund „Zitronenjette“ genannt wurde, ist das einzige weibliche Original, das so volkstümlich geworden ist wie seine männlichen Kollegen Hummel, Matt-ler, Kirchhoff und Aalweber. Die Zitronenjette war gegen Ende des 19. Jahrhunderts allen Hamburgern durch ihren Handel mit Zitronen in den Straßen der Innenstadt und in den Lokalen der „Vorstadt“ St. Pauli bes-tens bekannt. Ihre Schlagfertigkeit einerseits, aber auch ihre Vorliebe für einen kräftigen Schluck aus der „Kömbuddel“, die sie des öfteren mit der hohen Obrigkeit in Konflikt brachte, waren der Anlass für zahreiche Anekdoten. Der Autor des Stückes, Paul Möhring, zeigt uns die Jette in ihrer Welt, in ihrer Zeit und in dem Menschenkreis, dem sie entstamm-te und dem sie verwandtschaftlich angehörte, ihrer jüngeren Schwester vor allem, ihrem Neffen und außerdem all jenen Leuten, mit denen sie „beruflich“ zusammenkam. Möhring schrieb diese Rolle seinerzeit dem Schauspieler Ernst Budzinski auf den stattlichen Leib und ließ damit eine Gestalt wieder lebendig werden, die einstmals im Straßenleben der alten Hansestadt eine „aufsehenerregende“ Rolle gespielt hat. Nunmehr erweckt Henry Vahl mit seinem hintergründigen Humor dieses tragi-komische Original zu neuem Leben. (Originaltext von der Plattenhülle) DAS IST UNSER HAMBURGER ORIGINAL (Quinn/Möhring) Wer ist in Hamburg stadtbekannt? Zitronenjette, Zitronenjette! Wen kennt man an der Woterkant? Zitronenjette, Zitronenjette! Wenn sie so durch die Straßen geht, der Wind ihr hoch die Röcke weht am Arm ihr’n Korb mit den Zitron‘, wenn man sie sieht, dann singt alles schon: Das ist unser Hamburger Original, an Alster und Elbe gibt’s die bloß einmal! Sie ist so wie Hummel sehr populär, doch trotzdem nicht so wie er ordinär! Das ist unser Hamburger Original, und hat sie mit Köm manchmal voll den Kanal, dann hört man die Jette von weitem schon: Ach wat bin ick doch for’n arme Person! Ach wat bin ick doch for’n arme Person! Wen ärgern bloß die Görn so doll? Zitronenjette, Zitronenjette! Wer säuft den Bauch sich gerne voll? Zitronenjette, Zitronenjette! Sie schwärmt ja so für Köm und Bier, und wird der Kopf ihr davon schwer, dann torkelt sie die Straßen lang, und hinter ihr da tönt der Gesang: Refrain/Wiederholung … Wer war Zitronenjette? „Zitronenjette“ stammte aus Dessau. Mit richtigem Namen hieß sie Johanne Henrietta Marie Müller. Am 18. Juli war sie als Kind der unverehelichten Leopoldine Müller auf die Welt gekommen. Acht Tage nach ihrer Geburt wurde sie in der Dessauer evangelischen Pfarrkirche St. Georg getauft. Wenige Monate später verließ die Mutter mit dem kleinen Wurm die Heimatstadt und zog nach Hamburg. Hier kriegte Hen-riette einen Stiefvater und mehrere Stiefgeschwister. Sie blieb das Sorgenkind der Familie, denn die Natur hatte es nicht gut mit ihr gemeint. Man hat oft gesagt, dass sie schwachsinnig gewesen sei, aber das ist nur bedingt richtig. Sie war in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückgeblieben, wurde nicht größer als 132 cm und wog im Alter von 50 Jahren kaum 35 Kilogramm. Als der Stiefvater an einem Schlaganfall starb, zog Jette mit einer jüngeren Schwester zusammen. Sie wohnten in dem damals noch stehenden Gängeviertel der Neustadt, erst in der Rothesoodstraße und zuletzt am Teilfeld, Ecke Herrengraben. Frühzeitig war sie von der Mutter zum Handeln mit Zitronen angehalten worden. Ohne Kopfbedeckung, über dem Arm einen Henkelkorb aus Weiden, zog sie durch die Straßen und Gassen der Innenstadt. An schönen Sommertagen sah man sie bisweilen auch in Barmbek und Rothenburgsort. Abends traf man sie in den verschiedenen Kneipen auf St. Pauli. Die Liebe zum Alkohol wurde Jette zum Verhängnis. Sie schnüffelte gern einen über den Durst. Am hellen Tage zog sie die Kümmelflasche unter ihrem Rock hervor und genehmigte sich einen herzhaften Schluck. Das wiederholte sie so lange, bis das „heulende Elend“ über sie kam, die Tränen ihr über die Backen kollerten und sie mit schwerer Schlagseite heimwärts torkelte, verfolgt von einer Horde gröhlender und höhnender Buttjes. Da es oft vorkam, dass sie im Rinnstein landete, griff die Polizei ein und veranlasste ihre Einweisung in die Irrenanstalt Friedrichsberg, wo sie im August 1894 eingeliefert wurde. Fast zwanzig Jahre blieb sie dort. Da sie nicht geistesgestört war, gab man ihr allerlei kleine Arbeiten und beschäftigte sie mit Kartoffelschälen und Gemüseputzen. Zehn Tage vor ihrem 75. Geburtstag, am 8. Juli 1916, starb sie. Hamburgs Volkstheater auf St. Pauli hält die Erinnerung an diese komisc…
Henry Vahl
SIREENA
Bestellnummern: EAN:4260182980439. GTIN:
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