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Beschreibung
4-CD Box/1DVD (LP-Format) mit 114-seitigem gebundenem Buch (Deutsch/ Englisch/Holländisch), 96 Einzeltitel, Spieldauer 257:20 Minuten. Nashville Stars On Tour, 1964 Sie schwebten aus dem Süden ein, und belächelt wurden sie schon längst nicht mehr. Im Gegenteil: In der New Yorker…
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4-CD Box/1DVD (LP-Format) mit 114-seitigem gebundenem Buch (Deutsch/ Englisch/Holländisch), 96 Einzeltitel, Spieldauer 257:20 Minuten. Nashville Stars On Tour, 1964 Sie schwebten aus dem Süden ein, und belächelt wurden sie schon längst nicht mehr. Im Gegenteil: In der New Yorker RCA-Zentrale wusste man, dass man der bunt zusammengewürfelten Truppe aus Tennessee bei ihrer Ankunft in der Millionenmetropole vielmehr den roten Teppich ausrollen mußte. Es gab keine Witzchen mehr über die ‚Country Hicks‘ aus dem fernen Nashville, seit Chet Atkins die Firmenfiliale an der Music Row zu einer Goldgrube gemacht hatte. Eddy Arnold, Hank Snow, Don Gibson, Jim Reeves und neuerdings auch Bobby Bare hatten sich unter der künstlerischen Leitung des Gitarren-Virtuosen Atkins für die Plattenfirma zu echten Umsatzbringern entwickelt. Und darum sollte jetzt eine Delegation aus dem tiefen Süden weiter nach Deutschland fliegen und mit ihrem Nashville Sound Europa aufmischen. In Zeiten, da eine englische Beatgruppe im Handstreich die amerikanischen Charts stürmte, durfte man nichts unversucht lassen, jenseits des Atlantiks verlorenen Boden wieder wettzumachen. Und im Frühjahr 1964 war nun mal Country-Musik für RCA der stärkste Trumpf gegen die sogenannte ‚British Invasion‘. Jim Reeves konnte auf 25 Top-10-Hits in den ‚Billboard‘-Country-Charts zurückblicken, seit 1957 wurden seine Songs auch regelmäßig in der Pop- Hitparade notiert. Und Bobby Bare hatte gerade nach Shame On Me und Detroit City mit 500 Miles Away From Home seinen größten Hit abgeliefert. Sogar Anita Kerr konnte glänzen: Als Anita And Th‘ So-And-So’s schaffte sie es mit Joey Baby unter die Hot 100. Am 2. April um 14 Uhr gab der Konzern für seine Musiker einen Empfang in der Lufthansa-VIP-Lounge des New Yorker John F. Kennedy International Airport. Jim Reeves (40) bekannte als einziger mit seinen Cowboy-Stiefeln Farbe als Texaner, Bobby Bare (29) war im Straßenanzug erschienen, und Chet Atkins (39) reichte einen Stetson herum, den sich auch Anita Kerr (36) scherzhaft auf ihre Bob-Frisur setzte. Ein Fotograf hielt die Szene für die Firmenchronik fest. Die Stars aus Nashville, die sich der Presse stellten, machten neben den New Yorker Executives einen ungezwungenen Eindruck. Sie gaben sich alle Mühe, die steife Atmosphäre aufzulockern, aber so entspannt wie sonst im Tour-Bus ging es vor dem Abflug nach Hamburg nicht zu. Der Traum, Ihnen Leibhaftig Gegenüberzustehen Mit welchen Erwartungen die Country-Fans nach Hannover gekommen waren, lässt sich aus Richard Weizes Bericht ablesen, den er 1964 mit dem Erlebten noch frisch im Gedächtnis für das Countryblatt ‚European Hayride‘ notierte. Seine Stars waren Jim Reeves, Bobby Bare und Chet Atkins, für die er 100 Kilometer Bahnfahrt von Bad Gandersheim in die niedersächsische Hauptstadt auf sich genommen hatte. Während Ronny Oh, My Darling Caroline brummte, verließ Weize den Saal und suchte den Veranstalter, damit der ihm einen Besuch ‚backstage‘ ermöglichte. Ein gewagtes Unterfangen. Dass die Begegnung mit Chet Atkins sogar auf einem Foto verewigt werden würde, war mehr als er sich erhofft hatte. Zwischen den Zeilen spürt man die Begeisterung noch heute, mit der Richard das private Gespräch mit Bobby Bare erlebte, so wie auch die Enttäuschung über Jim Reeves‘ abweisendes Verhalten rüberkommt. Dessen Auftritt ließ dann allerdings ‚das Herz richtig höher‘ schlagen. Die Darbietungen von Gentleman Jim und Chet Atkins verzauberten den 18 jährigen Lehrling. Seine Stimmung konnte nicht einmal trüben, dass er den letzten Zug nach Hause verpasste, nur noch bis Kreiensen kam und die letzten sechs Kilometer zu Fuß gehen musste. Auch beim Kritiker der ‚Hannoverschen Lokal-Zeitung‘ machten die Country-Musiker richtig Eindruck: ‚The Anita Kerr Singers, Bobby Bare, Jim Reeves und Chet Atkins erfüllten ihrem Publikum, das sie schon seit Jahren haben, den Traum, ihnen leibhaftig gegenüberzustehen. Sie waren fast durchweg mit Gitarren bewaffnet und im übrigen von einer Bescheidenheit, die man schon fast nicht mehr glauben konnte. Alle verstehen sie ihr Metier, die Schau mit der Kunst zu verbinden, Chet Atkins ist ein Gitarrist, der Bewunderung verdient.‘ Die Augenzeugenberichte von Richard Weize, Alfred und Gertrud Schindler über die Konzerte in Hannover und Essen zeigen deutlich, wie viel Insider-Wissen die deutschen Country-Fans den Pressevertretern und Veranstaltern voraushatten. Dem Publikum bedeuteten die Blue Boys – Leo Jackson, Dean Manuel, Henry Strzelecki und Ken Buttrey – mehr, als ihm die Namen der Mitglieder des RIAS-Tanzorchesters je sagen würden. Die Sidemen aus Nashville brachten damals tatsächlich de…
Various
Bear Family Records
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